6. Mai 2009

Reisebericht Westkykladen (22): Sifnos

Montag, 06.Okt. Wanderung auf den Gipfel des Profitis Ilias


Endlich wollen wir auch mal auf einen Profítis Ilías steigen. Fast jede Insel hat ihren. Meistens trägt der höchste Berg diese Namen. Da wir eher Genusswanderer als Bergsteiger sind, machen wir uns selten an seine Besteigung. In diesem Fall ist der Anstieg jedoch bequem in zwei Stunden zu bewältigen, so dass wir ihn uns vornehmen.


Um 7.30 h nehmen wir den Bus hinauf nach Apollonia. Nach einem Frühstück mit Käsepita und Illy-Capuchino in der Bäckerei/Konditorei etwas unterhalb des Hauptplatzes gehen wir zum oberen Ende des Hauptplatzes und biegen dort nach rechts in das Gässchen, das zur langen Hauptgasse mit Souvenirläden, Cafés und dem Hotel Sífnos führt.

Sie steigt leicht an zum nahtlos angrenzenden Ort Katavati, durch den wir bis zum Ortsende durchgehen. Dort zweigt wenige Meter nach der Kirche Panagía Angelóktisti rechts der Weg zum Profíts Ilías ab. Die Kirche erkennt man an ihrer unüblichen konischen Kuppe und einem Metallschild, auf dem ihr Name auf Griechisch steht. Der Weg ist mit einem Schild in Griechischen Buchstaben ΠΡ ΕΛΙΑΣ (PR ELIAS) ausgeschildert und trifft bald auf einen Asphaltstraße, an der ein Informationspavillon steht. Man folgt ihr wenige Meter nach rechts, bis der gut ausgebaute und gepflegte Stufenweg linkerhand zum Profitis Ilias und seinem Gipfelkloster abzweigt. Auch hier steht ein kleines Holzschild in griechischer Schrift.
Begleitet von dicken schwarzen Wasserschläuchen und ab und zu grell orangefarbenen Markierungspunkten steigt der Weg am Hang entlang an. Nach etwa 20 Minuten treffen wir auf eine kleine betonierte Brücke, über die wir nach rechts gehen. Auch hier steht ein Schild. Die weitere Markierung ist nicht mehr orangefarben, sondern mal dunkelrot, dann mal ein grüner Pfeil, dann ab und zu ein blauer Punkt. Jedoch ist der Weg immer gut zu erkennen, da er gepflegt ist, nirgends überwuchert, und großenteils aus Steinstufen besteht, an manchen Stellen sogar mit Beton ausgegossen ist. Zurück bieten sich herrliche Ausblicke auf Apollonía, Katavatí, die weiteren umliegenden Dörfer und Kástro. Links sieht man auf die Kirche Ag. Andréas, die, umgeben von einem Plateau mit den Mauern der archäologischen Stätte auf einer Bergkuppe liegt. Bald tauchen am Horizont die Inseln Kímolos und Mílos auf. Nach etwa 1 Stunde sehen wir die Klostermauern über uns. Am Wegrand und zwischen den Stufen blühen ab und zu kleine Alpenfeilchen, zwischen den Felsen vereinzelte Meerzwiebeln. Das Kloster Profítis Ilías tou Psílou ist das älteste christliche Bauwerk der Insel. Früher soll ein antiker Wachturm an dieser Stelle mit dem hervorragenden Weitblick übers Meer gestanden haben. Die älteste in Marmor eingravierte Jahreszahl nennt 1145, doch wahrscheinlich wurde es bereits im 8. Jh. errichtet. Schon lange leben keine Mönche mehr hier. Nur einmal im Jahr, am 20. Juli, dem Tage des Propheten, wird es von einem Kirchenfest beleb, sonst ist es verlassen. Dennoch wird man willkommen geheißen und findet Erfrischung in dem Speisesaal mit seinem langen Holztisch und Holzbänken.



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Wasser gibt es von einem etwa 3 m tiefen Brunnen. Seil und Eimer liegen bereit. An der Tür eines Wandschranks steht, in mehreren Sprachen, man könne sich hier einen Kaffee machen. Wir öffnen sie und finden Gaskocher, Streichhölzer, Kännchen, Kaffeepulver für griechischen Kaffee ebenso wie Nescafe, Zucker, Milch, Tassen und Löffel. Etwa 2 Stunden haben wir für den Anstieg gebraucht. Lang genießen wir den Ausblick weit über das Meter. Wir sehen uns die Kirche an, gehen hinab zu der kleinen Kapelle, von der man einen guten Blick zurück auf das Kloster hat, und bewundern die kleinen Blumen in den Felsritzen, bevor wir wieder hinab steigen.

Für den Abstieg brauchen wir etwa 1,5 Stunden. Bei Auf- und Abstieg sowie oben beim Kloster trafen wir keinen einzigen Menschen. Wir waren ganz allein.
Blumen am Wegrand

Wir gehen zurück nach Apollonía und nehmen den Bus um 13.30 h nach Kamáras, wo wir im "Posidonas" essen.

Den Nachmittag verbringen wir am Strand. Das Meer ist wieder ruhig. Anders als wir es nach dem Sturm erwartet hätten, ist es auch nicht verschmutzt, sondern völlig klar und sauber. Der ganze Tag war wunderschön sonnig und warm, ohne unerträglich heiß zu sein.

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