29. Juli 2010

Mikis Theodorakis wird 85

Heute, am 29. Juli 2010, feiert die lebende Legende unter den griechischen Musikern ihren 85. Geburtstag. Wie kein anderer ist Theodorakis ein Stück griechische (Musik-)Geschichte. Sein Werk und seine Biographie, die beide tief von der griechischen Geschichte seiner Zeit geprägt sind, bilden eine Einheit. Darum wird er in Griechenland nicht nur als großer Künstler, sondern als Leitbild und Idol wahrgenommen.

Am 29. Juli 1925 wurde Mikis Theodorakis auf der Insel Chios geboren. Er war während der Besatzungszeit und im Bürgerkrieg, als er auf Seiten der Linken gekämpft hatte, zum Mann gereift, hatte Verfolgung, Einkerkerung und grausame Folter erlitten. 1967 unter der Militärchunta wurden seine Lieder verboten. Im Untergrund fand in ihnen der Widerstand gegen die Diktatur Ausdruck. Nach dem Ende der Diktatur 1974 konnte Theodorakis - aus dem Exil zurückgekehrt - endlich mit seinem Volk aufatmen, das ihn feierte und ihm triumphale Erfolge bescherte. Im Ausland am bekanntesten sind seine Lieder und Filmmusiken, allen voran die für den Film "Alexis Sorbas". Scheint der Sirtaki, den Anthony Quinn in diesem Kinohit als Grieche Sorbas tanzt, der Inbegriff griechischen Tanzes zu sein, so ist er in Wahrheit ein Kunstprodukt, das aus dem reichen Fundus griechischen Volksguts schöpft. Doch das Werk von Mikis Theodorakis umfasst nahezu alle Genres, von klassischer Kammer- und Orchestermusik über Bühnen- und Ballettmusik bis Chören, Oratorien und Opern. Er greift darin Elemente byzantinischer Musik und der griechischen Volksmusik verschiedener Epochen auf.

Webtipp
CD-Tipps
  • Doppel-CD Axion Esti/Romiosini - Theodorakis jenseits der populären Lieder und Filmmusik. Live-Aufnahme aus der Philharmonie Athen mit dem beliebten griechischen Sänger Giorgos ( George ) Dalaras, Chören und Orchester. Das Oratorium Axion Esti, das auf dem Text des griechischen Literaturnobelpreisträgers Odysseas Elytis basiert, verbindet Volksmusik und klassisch-sinfonische Musik. In Anlehnung an die Liturgie der griechisch-orthodoxen Kirche beschreibt das Oratorium die Entstehung der Welt, das Leiden der Menschen und die Erlösung. Der Liederzyklus Romiosini basiert auf Texten des griechischen Dichters Giannis Ritsos.

  • The Birthday Concert '95
    - Theodorakis mit seiner bekanntesten Interpretin Maria Farantouri in Live-Atmosphäre aufgenommen bei der Tour zu seinem 70. Geburtstag

  • Preiswerte 'Best of" Doppel-CD für Theodorakis-Einsteiger und alle, die für wenig Geld mal wieder in seinen bekanntesten Stücken schwelgen wollen: 'O Zorbas - The Very Best of Mikis Theodorakis'

Literaturtipps
  • Autobiografisches, Gedanken und Szenen aus den frühen Jahren von Mikis Theodorakis (1925-1949) - Die Wege des Erzengels. Das Werk ist in mehreren Ausgaben erschienen, u. a. als handliches Taschenbuch bei Suhrkamp

17. Juli 2010

Mit den Griechen feiern im Monat Juli

Es gehört sicher zu den Highlights eines Griechenlandurlaubs, mit den Griechen zusammen eines ihrer zahlreichen Kirchenfeste zu feiern. Obwohl in den Juli keines der großen Feste, die zugleich gesetzliche Feiertage sind, fällt, gibt es jede Menge lokale Kirchweihfeste. Denn alle Kirchengemeinden begehen den Gedenktag des Heiligen oder Mysteriums, dem sie geweiht sind, festlich. Wie gefeiert wird ist von Ort zu Ort verschieden und ist durch alte Traditionen und Bräuche bestimmt. Auf jeden Fall gehört ein festlicher Gottesdienst dazu, oft auch Prozessionen, bei denen die Ikone der oder des Heiligen durch die Straßen getragen wird. Manche Kirchengemeinden feiern große Feste mit Musik, Tanz, Speise und Trank. Wer ein solches Fest, ein so genanntes Panigyri oder Giorti, erleben möchte, sollte nach Kirchen, Kapellen und Klöstern Ausschau halten, die die Namen der großen Heiligen dieses Monats tragen. Das sind z.B.:

17. Juli - Ag. Marina

Das Fest wird vielerorts gefeiert, besonders beispielsweise auf Rhodos in Koskinou und Paradisi, auf der Insel Symi oberhalb von Rhodos, im Ort Ag. Marina auf der Insel Leros, in dem Kloster Ag. Marina bei Voni auf Kreta und im Dorf Koronos auf Naxos. Hier einige Fotos von dem letzjährigen Fest in Koronos.

20. Juli - Profitis Ilias

Fast jede griechische Insel hat einen Berg, der den Namen des Prophäten Elias trägt. Meist ist es der höchste und oft steht darauf eine Kirche oder ein Kloster diesen Namens, wie beispielsweise auf der Kykladeninsel Sifnos. Das Kloster Profitis Ilias der Insel steht das Jahr über leer. Doch am 20. Juli pilgern viele Inselbewohner zu ihm hinauf, um mit einen großen Fest den Gedenktag des Heiligen zu feiern. Weitere Orte, die feiern, sind beispielsweise Magoulades auf Korfu und Theologos auf Thassos.

26. Juli - Ag. Paraskevi

Die heilige Paraskevi wird viel verehrt in Griechenland. Zahlreiche Kirchen tragen ihren Namen. Auch ein Stadtteil Athens ebenso wie mehrere Dörfer sind nach ihr benannt. Es versteht sich, dass sie auch ihr Fest feiern. Besonders wird beispielsweise in Vachlia in Arkadien gefeiert, aber auch auf der Insel Patmos, in Ialyssos und Katavia auf der Insel Rhodos, in Plomari und Paleokipos auf Lesbos und in der Skotino Höhle im Bezirk Pediada auf Kreta.

27. Juli - Ag. Pandelimonos

Das Pandelimon-Kloster auf der griechischen Insel Tilos begeht dieses Fest. Auf der Insel Rhodos wird in Rhodos-Stadt, in Siana und Lindos gefeiert, auf der Insel Kos in Kamari , auf Kreta in Fournes bei Chania und Bitzariano in der Gemeinde Kastelli (Irakleion) und auf Lesbos in Eressos, Gavathas, Perama und Plomari. Doch natürlich lohnt es sich wie bei allen Heiligennamen auch in anderen Orten nach Kirchen dieses Namens zu suchen, wenn man ein griechisches Kirchweihfest, ein Panigyri, erleben will.