26. Juni 2012

Kapitel 4 online - Unterwegs mit Anna, Connie und Bernd

Connie hat mächtig Bammel

Connie und Anna sind inzwischen weiter gereist auf die Vulkaninsel Nisyros. Von Bammel, Kreuzzeichen und Frömmigkeit handelt das vierte Kapitel des "Fettnäpfchenführers Griechenland", das von ihren Abenteuern auf der Insel berichtet und in dem es außerdem etwas über die griechische Orthodoxie, über Krokodilchen und über eine nützliche Einstellung im Land der Hellenen zu erfahren gibt. 
Für kurze Zeit steht das komplette Kapitel online. Die begleitenden Fotogalerien haben den Hauptort Mandraki der Dodekanes-Insel Nisyros und Kapellen und Kirchen verschiedener griechischer Inseln im Fokus.

24. Juni 2012

24. Juni - Johannistag

Wie in westlichen Ländern gedenkt man auch in Griechenland am 24. Juni der Geburt Johannis des Täufers. Auch ganz ähnlich steht der Tag in enger Verbindung zur Sommersonnenwende, die am 21. Juni ist, und die man mit dem Johannisfeuer feiert. In Griechenland ist es Brauch, die Maikränze, die man am 1. Mai gebunden hat, in dieses Feuer zu werfen und darüber zu springen - das Ganze meist im Rahmen eines Festes mit Musik Tanz, das man wie jedes Kirchen- oder Heiligenfest Jorti oder Panigyri nennt.
Daneben gibt es in Griechenland den Klidona genannten Brauch, der für unverheiratete Mädchen eine Bedeutung hat. Sie versammeln sich am Vorabend des Johannistags. Ein "Glückskind", dessen beide Elternteile noch am Leben sein müssen,  bringt von einer Quelle das sogenannte stille oder stumme Wasser. 
Alle müssen sich dabei absolut still verhalten. Das Wasser wird in einen irdenen Tontopf gefüllt, in den jedes Mädchen  - wieder schweigend - einen Apfel oder einen persönlichen Gegenstand wirft. Danach wird der irdene Topf mit rotem Stoff bedeckt und mit einer Schnur verschlossen. Daher Klidona von klidonetai für "wird verschlossen". Die ganze Nacht über bleibt der Topf im Freien unter dem Sternenhimmel, während die Mädchen in ihre Häuser zurückkehren. In dieser Nacht soll ihnen im Traum ihre zukünftiger Gatte erscheinen. 
Am Johannestag vor Sonnenaufgang wird der Tontopf ins Haus geschafft . Im Lauf des Tages  versammeln sich die unverheirateten Mädchen wieder. Verwandte, Freunde und Nachbarn kommen dazu. Während das "Glückskind", die tags zuvor in den Topf geworfenen Gegenstände herausfischt und ihren Besitzerinnen zurückgibt, werden Lieder gesunden, die deren Zukunft voraussagen sollen.

23. Juni 2012

"Bloody Merkel" in deutscher Kneipe in Athen

So ist es immer, wenn ein Spiel zu Ende ist. Die einen feiern. Die andern schwappen's runter. Bestens dafür gerüstet war gestern die deutsche Kneipe "München" im Norden Athens, in der der mit einer Griechin verheiratete Freiburger Kneipenwirt Erich Lickert seine Gäste mit schwarz-rot-goldenem Stirnband, weißblauer Schürze und eigens angefertigtem T-Shirt mit griechischer und deutscher Fahne empfing. Und was gießt man sich zu dem speziellen Ereignis, das die Begegnung Deutschland gegen Griechenland bei der Fußball Europameisterschaft 2012 bedeutet, in die Kehle? Einen roten Drink namens "Bloody Merkel" hält Ericht Lickert dafür bereit. Denn natürlich entgeht dem Deutschen nicht, dass die deutsche Kanzlerin nicht besonders beliebt in Griechenland ist. Darauf derart augenzwinkernd einzugehen ist für ihn ein Stück deutsch-griechische Völkerverständigung.

Quelle: Abendzeitung München

22. Juni 2012

Deutschland gegen Griechenland

Da drängt sich die Frage auf, welchen Symbolwert der Fußball für Politik und Gesellschaft hat?

Heute Abend spielen Griechenland und Deutschland in Danzig um den Einstieg ins Halbfinale der Fußball EM. Die deutsche Kanzlerin Merkel, die bislang den EM-Spielen fern blieb, will sich dieses Mal Zeit dafür nehmen und auf der Tribune sitzen. Vielleicht wird sie dort auf den frischgebackenen griechischen Premierminister Samaras treffen, der hoffentlich auch als Glücksbringer für die Griechen anreist. Seit Griechenland zum Krisenland wurde, gilt die deutsche Kanzlerin als Symbol für jene Kräfte in der EU, die die immer neue Forderungen an Griechenland stellen und es in arge Bedrängnis bringen, so dass man sich fragen kann: Deutschland gegen Griechenland - nur heute Abend im Fußball?

Reich gegen Arm - Musterschüler gegen Sorgenkind

 In der europäischen Familie werden die Griechen zunehmend als die Armen wahrgenommen, denen der Bankrott bevorsteht, die hart ums Überleben zu kämpfen haben. Sind sie das Sorgenkind der Familie, so stellen sich die Deutschen gern als Musterschüler hin. Ihre Wirtschaft floriert. Sie liefern die höchsten Beträge an Hilfsgeldern und stellen die rigorosesten Forderungen im Ausgleich dafür. Auf dem Fußballmarkt sieht es nicht viel anders aus als auf den Finanzmärkten. Auch da stehen die Deutschen gut, die Griechen schlecht da. Während viele deutsche Spieler in Top-Teams spielen und eine hohen Marktwert haben,  werden die Spieler des griechischen Teams weit niedriger gehandelt.

Typisierungen und Symbole

 Auf der  Palette, mit der das Bild der Krise gemalt wird, fehlen die Zwischentöne. Man greift zu Typisierungen und meint, Symbole zu erkennen. Underdog und Macht, Außenseiter und Favorit, ja geradezu David und Goliath scheinen sich bei dieser EM gegenüber zu stehen. Dabei liegt die letzte Europameisterschaft Griechenlands gerade mal 8 Jahre zurück, die Deutschlands hingegen schon 16 Jahre. Und dabei war die Meisterschaft Griechenlands 2004 so etwas wie eine Griechisch-Deutsche Allianz. Das griechische Gewinnerteam spielte unter dem deutschen Trainer Otto Rehagel. Und auch heute ist nichts rein griechisch oder rein deutsch. In der griechischen Mannschaft gibt es Spieler, die im Ausland leben und arbeiten und in der Deutschen solche, die Kinder von Immigranten sind. Letzlich sind alle ganz einfach eine Familie, die ein Spielchen spielt. Möge das das bedeutendste Symbol dieser Sportbegebnung sein!


21. Juni 2012

24. Juni: Griechisch-Bayerischer Kulturtag

Am Sonntag, den 24. Juni 2012 ist es wieder soweit: zum nunmehr bereits 8. Mal findet am Münchner Odeonsplatz der Griechisch-Bayerische Kulturtag statt. Es gibt viel Musik und Tanz, griechischen Spezialitäten und Informationsmöglichkeiten über Griechen und ihre Aktivitäten, Interessen und Vereine vor allem im Münchner Raum. Moderatoren sind F. Atheras und W. Ch. Warning vom Bayerischen Rundfunk.


Inzwischen ist aus der Veranstaltung, die 2005 erstmals an einem einzelnen Tag stattfand, eine ganze Veranstaltungsreihe mit vielen weiteren Programmpunkten an weiteren Tagen geworden, so dass man wohl besser sagt: Bayerische Kulturtage. In dem abwechslungsreichen Programm sind des weiteren Führungen, Lesungen, Ausstellungen u.v.m. geboten. (Programm als PDF-Datei mit ca. 1,5 MB). Nur am Sonntag, den Juni 2012 findet jedoch ein regelrechtes, riesiges griechisches Fest im Freien statt:

Samaras neuer Premierminister

Endlich hat Griechenland wieder eine Regierung. Nachdem die letzten Parlamentswahlen am 6. Mai keine Regierungsbildung ermöglichten, gelang diese nun nach den Neuwahlen am 17. Juni 2012.

Mittwoch, den 20. Juni, wurde Antonis Samaras zum Gesang der Bischöfe nach griechisch orthodoxem Brauch vereidigt. Die neue griechische Regierungskoalition besteht aus den drei Parteien:
  • "Neue Demokratie" ( Nea Demokratia ) unter der Führung von Antonis Samaras
  • "Panhellenische Sozialistische Bewegung" (PASOK) unter der Führung von Evangelos Venizelos
  • "Demokratische Linke" ( Dimokratiki Aristera, kurz: DIMAR) unter der Führung von Fotis Kouvelis

20. Juni 2012

Kapitel 3 online - Unterwegs mit Anna, Connie und Bernd

Anna und der schöne "Alexander"


      ....haben Kommunikationsprobleme.

Dabei geht es zunächst einmal ums Elementare: Ja oder Nein? Mit verbaler und nonverbaler Kommunikation beschäftigt sich das gerade komplett online gestellte 3. Kapitel des "Fettnäpfchenführer Griechenland".
Wie zu jedem der bereits im Rahmen des Buchblogs "Blaue Wunder im Land der Götter" online gestellten Kapitel gibt es auch zu diesem wieder Fotos von den Orten, die die Helden des Buchs besucht haben.

18. Juni 2012

Griechenland nach der Wahl

Die Parlamentswahlen gestern am 17. Juni 2012 waren eine Wiederholung der Wahlen vom 6. Mai 2012, die zu keiner regierungsfähigen Regierung führten. Nun sollte es hoffentlich mit der Regierungsbildung klappen. Die konservative Partei "Neue Demokratie" ( Nea Demokratia ), die neben den Sozialisten PASOK eine der beiden etablierten, seit Jahrzehnten dominierenden Parteien ist, hat seit dem 6. Mai Stimmen zugelegt. Auf 29,66 Prozent  hat sie es gestern gebracht. Kaum mehr als Newcomer SYRIZA, das radikal linke Bündnis unter der Leitung von Alexis Tsipras, das ebenfalls mehr Stimmen als im Mai bekam, nämlich diesmal 26,89 Prozent, ein riesiges Ergebnis für eine neue politische Kraft im klassischen Zweiparteienland. Doch weil das griechische Wahlsystem die stärkste Partei begünstigt und ihr 50 Sitze schenkt, kommt die "Neue Demokratie" auf 129 Sitze, während sich SYRIZA mit 71 begnügen muss. "Wir kamen bis zum Brunnen, konnten aber diesmal kein Wasser trinken", so bezeichnete SYRIZA-Chef Tsipras die Lage seiner radikalen Linken. Trotz des kräftigen Wählerzuspruchs für SYRIZA hat es es nicht für die Spitze gereicht. Die nimmt die alte "Neue Demokratie" ein. Mit ihren 129 Sitzen  im Parlament wäre ein Minderheitskabinett möglich. Für eine Koalition mit ihr hat sich, trotz gegenteiliger Behauptungen im Wahlkampf, aber auch am Wahlabend Evangelos Venizelos von der sozialistischen PASOK bereit erklärt. Mit seinen 12,28 Prozent bringt er 33 Parlamentssitze in ein Regierungsbündnis ein. Mit den gemeinsamen 162 Sitze im dreihundertsitzigen Parlament ließe sich regieren in normalen Zeiten. In der Krise möchte Venizelos aber auch die Demokratische Linke mit ihren 17 Volksvertretern und 6,25 Prozent der Wähler, dabei haben. SYRIZA kommt dann die Rolle einer starken Oppositionspartei zu.

Detaillierte Wahlergebnisse (auch nach Wahlbezirken) mit einem anschaulichen Diagramm, das die Diskrepanz zwischen Wählerstimmen und Parlamentssitzen zeigt, gibt es mit englischsprachigen Erläuterungen auf der Website des griechischen Innenministeriums.

Die Ergebnisse vom Mai kann man sich zum Vergleich auf dem Griechenlandblog ansehen.

Weitere Quelle: Der Artikel von Wassilis Aswestopoulos auf Telepolis vom 18. Juni 2012.


17. Juni 2012

"Das Spielchen gestern ging ja gut aus, ...

... mal sehen, wie das große Spiel heute ausgeht." twitterte Radio Kreta heute morgen.
Owly ImagesHeute, Sonntag, 17. Juni 2012,  wird in Griechenland gefeiert - und gewählt.

Die Ereignisse überschlagen sich. Gestern gewann Griechenland überraschend im Fussball EM Gruppenspiel gegen Russland und zieht damit ins Viertelfinale ein. Georgios Karagounis schoss das entscheidende Tor.

Heute blickt schon wieder ganz Europa nach Griechenland. Heute wird gewählt. Und was sich politisch zur Zeit im Land tut ist sicher auch überraschend. Die heutige Wahl ist eine Wiederholung der Parlamentswahl vom 6. Mai 2012, die zu keiner Regierungsbildung führte und bei der erstmals nicht mehr die beiden großen Parteien Panhellenische Sozialistische Bewegung (PASOK) und Neue Demokratie (ND) dominierten, sondern die linksradikale SYRIZA die größte Gewinnerin war. Damit hat sich die griechische politische Landschaft beträchtlich geändert. Das Zweiparteiensystem, das bislang geherrscht hatte und auf das auch das Wahlsystem abgestellt ist, hat ein Ende. Das Land ist nicht nur ein Land in der Krise, sondern ein Land im Umbruch.

12. Juni 2012

Stuttgart-Athen mit dem Mountainbike

Am Samstag, den 7. Juli 2012 soll es los gehen am Stuttgarter Fernsehturm. Die beiden Griechen Nikolaos Radis aus Feuerbach und Vassili Kirtzakis aus Zuffenhausen wollen von zu Hause nach zu Hause stramplen, von Stuttgart nach Athen. In Stuttgart sind die beiden geboren. In Griechenland sind ihre Wurzeln. Von dort stammen ihre Eltern.

Von Stuttgart aus wollen sie die Alpen überqueren und weiter am Garda See vorbei nach Venedig radeln. Die Strecke von dort nach Igoumenitsa überbrücken sie mit der Fähre. Weiter gestrampelt wird von Igoumenitsa  nach Patras und schließlich die Küste entlang in die griechische Hauptstadt Athen. Für die rund 1.300 Kilometer und 25.000 Höhenmeter veranschlagen die zwei Deutschgriechen circa 14 Tage im Sattel.

 Auf Ihrer Website sagen die beiden  zu Ihrem Projekt und ihrer Motivation:
Es geht uns dabei nicht um Schnelligkeit. Das Erlebnis allgemein, die Erfahrung die wir sammeln wollen und der Beweis, dass das Fahrrad ein wunderbares Fortbewegungsmittel ist, stehen absolut im Vordergrund. Allein schon der Gedanke an  die traumhaften Landschaften in den vier Ländern die wir durchfahren, erwecken in uns eine große Vorfreude. Außerdem sind wir der Meinung, dass Menschen und Kulturen Europa ausmachen, und nicht die Banken. Wir wollen auf unsere Weise zur deutsch-griechischen Freundschaft beitragen. Die wunderbare Kombination beider Mentalitäten, ist eine perfekte Mischung für unser alltägliches Leben. Und wir sind froh darüber von dieser Kombination nutzen ziehen zu dürfen! Ein stückweit wollen wir auch die Menschen in Griechenland ermutigen “aus sich heraus zu wachsen”, um die aktuell schwierige Situation mit Selbstvertrauen, Teamgeist und Engagement zu meistern. Das sind unter anderem auch nutzvolle Eigenschaften für uns, um diese Tour zu meistern.

10. Juni 2012

Kapitel 2 online - Unterwegs mit Anna, Connie und Bernd


Connie weckt ihre Lebensgeister

so die Überschrift des zweiten Kapitels des Fettnäpfchenführers Griechenland, das ab heute - ergänzt mit Bildmaterial - für kurze Zeit im Blog zum Buch komplett online steht.

Connie erfährt darin, dass Kaffeetässchen in Griechenland Fettnäpfchen sein können, die kräftig platschen und spritzen, tritt man in sie hinein. 

Und der Leser erfährt allerhand Wissens- und Genießenswertes rund um das Lebenselexir der Griechen.

5. Juni 2012

Unterwegs mit Anna, Connie und Bernd

Kos, Nisyros, Tilos, Astypalea und Amorgos waren die Ziele von Annas und Connies Reise letzten Herbst durch die griechische Ägäis. Auf der Kykladeninsel Naxos lebt Connies Mann Bernd.

Die drei sind die Protagonisten des Fettnäpfchenführers "Griechenland - Blaue Wunder im Land der Götter"  .

Am letzten Sonntag ist zu diesem Buch ein neuer Blog  gestartet. Darin kann man die drei deutschen Protagonisten auf einer erlebnisreichen Urlaubsreise und im oft recht stressigen griechischen Alltag begleiten.
Jeden Sonntag wird dort nacheinander eine der 34 Episoden des Buches komplett für kurze Zeit online gestellt.

Vor allem aber zeigt der Blog Fotos der Handlungsorte.

Im ersten Kapitel kann man unter anderem erfahren, dass man mit dem zu keck geschwungenen Tanzbein in Griechenland leicht in einem Fettnapf landet.
Man erfährt aber auch etwas über griechische Kirchenfeste, griechische Tänze und griechische Musik. Das Ganze verpackt in einen Reisebericht vom ersten Tag einer Ägäisreise, die in dem Bade- und Partyort Kardamena auf Kos beginnt, bevor sie weiter in die Hauptstadt von Kos und danach auf kleinere, ruhigere Inseln abseits des Massentourismus führt, um schließlich auf der Kykladeninsel Naxos zu enden, wo Connies Mann Bernd lebt und arbeitet.