29. November 2015

Neuer Lesestoff: Arkas


Natürlich habe ich auch von meiner diesjährigen Herbstreise nach Griechenland wieder einige Comicbände von Arkas mitgebracht. Neben Kieseln vom Strand, Masticha und Bergtee gehören sie zu meinen üblichen Souvenirs. Denn ich liebe die witzigen Anekdoten des mysteriösen Humoristen Arkas. Und seine knappen Dialoge in schlichter Alltagssprache halten meine nicht allzuguten Griechischkenntnisse zwischen zwei Griechenlandaufenthalten wach. Sprachlich sind die Anekdoten auch mit bescheidenen Griechischkenntnissen gut zu verstehen. Den typisch griechischen Witz zu verstehen ist hingegen nicht immer einfach. Und zu übersetzen sind sie auch oft nur schwer. Denn oft spielt Arkás mit der griechischen Sprache. Beispielsweise wenn einer seiner Charaktäre sagt: Μ'ΑΡΕΣΕΙ ΝΑ ΜΙΛΑΩ ΠΡΟΣΤΥΧΑ ΣΤΟ ΚΡΕΒΑΤΙ! .. ΣΙΜΕΡΑ ΤΟ ΠΡΩΙ ΤΟ ΕΙΠΑ "ΚΩΛΟΚΡΕΒΑΤΟ" ΚΑΙ "ΣΚΑΤΟΕΠΙΠΛΟ" (Hier nutzt er aus, dass ΣΤΟ (STO) im Griechischen sowohl IM als auch ZUM bedeuten kann, im Deutschen macht es hingegen einen Unterschied, ob man  Obszönitäten im oder zum Bett sagt)
 So erscheinen die neueren Werke des Comicautors leider auch nicht auf Deutsch. Ältere deutsche Übersetzungen, wie beispielsweise Herrmann der Hahn sind nur noch im Antiquariat erhältlich, was natürlich schade ist.
 Der Comickünstler Arkás ist ein Mysterium. Denn Arkás ist nur ein Pseudonym. Nie tritt der Künstler an die Öffentlichkeit. In Griechenland sind seine Comics sehr beliebt und in momentanen Krisenzeiten ist ihr Konsum wohl auch ein Teil Krisenbewältigung, denn sie vermögen selbst den widrigsten Umständen noch etwas lächerliches abzugewinnen. Und wenn es da heißt „Die Quallen haben 650 Millionen Jahre ohne Gehirn überlebt. Was veranlasst euch eigentlich zu glauben, dass unser Land keine Zukunft hat?“, so gibt das doch wohl selbst jenen, die über die gegenwärtige griechische und europäische Politik nur den Kopf schütteln können, noch Anlass zu Optimismus, oder?

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