5. Februar 2018

Großkundgebung in Athen: "Mazedonien ist griechisch"


Hunderttausende Demonstranten tauchten am gestrigen Sonntag, den 4. Februar 2018, den Syntagmaplatz vor dem griechischen Parlament und angrenzende Straßen des Zentrums von Athen in ein Meer von weißblauem Fahnen, in die sich ab und zu das Goldgelb des Sterns von Vergina und der einen schwarzen Doppeladler tragenden, die griechische Orthodoxie symbolisierenden Flagge mischte. "Mazedonien ist griechisch und nur griechisch" war einer der Slogans.  Was sich dahinter verbirgt, vor allem aber wieviel politischer Sprengstoff und diplomatische Verwicklungen daran hängen, beschreibt ein griechische Politik und Kirche beleuchtender Artikel von Wassilis Aswestopoulos

Natürlich wurde das Geschehen auch in den sozialen Medien verfolgt. Was hier zum Besten gegeben wurde, zeigt, dass bei weitem sich nicht alle begeistert davon waren, dass ein Namensstreit soviel an Wirbel auslöst. Hier einige Beispiele:
Da heißt es zum Beispiel "Fragt diesen Mann, was er vom Thema Nummer 1 in Griechenland hält - dem Namen seines nördlichen Nachbarn."

https://twitter.com/petar_traykov/status/960147802855804928
George Orwells Gedanken über Nationalismus werden zitiert:

https://twitter.com/MylonasMakis/status/960104186523389952


Unter dem hashtag #Δεν_θα_paω_γιατιa (#Ich_gehe_nicht_hin_weil) meldeten sich diejenigen zu Wort, die beschlossen hatten, der Großdemo fern zu bleiben und ihre Gründe dafür darlegen wollten. Hier zum Beispiel: .. weil ich mit den Eltern dieser Kinder nichts zu schaffen habe.
https://twitter.com/GiannisMpathas/status/959814374209867776
 Auch die Einmischung der Kirche in den Namensstreit ist offenbar nicht jedermanns Sache in Griechenland: "Kirche und Militär Hand in Hand" heißt es da beispielsweise ..
https://twitter.com/Kyria_Katy/status/960101280785092609

.. und "Nicht Islamabad ... Athen"
https://twitter.com/antones_fubar/status/960084502533033986 
Manchem ist auch daran gelegen, zu zeigen, dass es solche und solche Demonstrationen gibt in Griechenland und griechische Metropolen letztendlich doch bunt bleiben.
Unter den Hauptrednern der Kundgebung in Athen war auch der nimmermüde über 92-jährige Mikis Theodorakis. Auch die achtjährige Wirtschaftskrise habe die historische Erinnerung der Griechen nicht ausradieren können, sagte der Komponist und ewige Kämpfer.

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