8. Februar 2018

Tod in Alepochori von Claudia Konrad

Spannender Lesestoff für den Griechenlandurlaub

Das handliche, leichte Taschenbuch mit seiner recht großen, gut leserlichen Schrift passt sicher gut ins Reisegepäck und in die Badetasche für den Strand. Sein gelungenes weißblaues Coverbild mit typisch griechischen Ingredienzen und der griechische Ortsname im Titel lassen gleich auf "Griechisches" zwischen den Buchdeckeln schließen. Tatsächlich erweist sich das Buch als unterhaltsame Urlaubslektüre -- vorzugsweise im Land der Hellenen zu konsumieren – kleine Lerneffekte inbegriffen. Oder warum auch nicht sich das Vergnügen schon im trüben, kalten westeuropäischen Winter gönnen, um Vorfreude auf den Griechenlandurlaub zu schüren und nebenbei sich vielleicht einige griechische Alltagsfloskeln und -marotten einzuprägen, die man wiedererkennen wird, wenn einem tatsächlich endlich die griechische Sonne Haupt und Herz erwärmt?!

Auch Romreisende werden dies und jenes an Römischem bei der Lektüre aufschnappen. Denn auch in der Ewigen Stadt spielen einige Passagen, doch die schüren eher Ängste vor Maffia, Gaunertypen, Korruption und Verschwörungstheorien, als dass sie redliche, bodenständige, italienische Typen und lebensnahes italienisches Flair, Gebaren und Gepflogenheiten beschrieben. Speziell als Einstimmung auf das Urlaubsland kann man den Krimi deshalb zwar Griechenlandtouristen, nicht hingegen Italienreisenden empfehlen.

Wie schon vom Buchcover nahegelegt, liegt der Autorin neben ihrer Heimat Schwaben ganz offenbar eher Griechenland im Blut.

"Welle" - Ein Schwabe unter Griechen

Hauptperson des Krimis ist der Pforzheimer ehemalige Kriminalkommissar und seit seiner Pensionierung Sonderermittler Wellendorf-Renz, kurz "Welle" genannt von seinen Stammtischbrüdern und ehemaligen Polizei-Kollegen. Sein ständiger Begleiter heißt Trollinger wie sein Lieblingswein, hat vier Beine und eine (zu) gute Nase. Der Hund weicht nicht von seiner Seite  -- auch nicht in Griechenland, wohin eine Stammtischrunde Hund und Herrchen "katapultiert" hat, indem sie dem Witwer einfach ein Fährticket schenkte. Statt hier wie geplant einen gemütlichen Urlaub zu verbringen, lässt sich "Welle" von seinem Hund gleich weiter "katapulieren" mitten in einen Mordfall. Denn Trollinger hat eine Leiche geschnüffelt. Und "Welle" gibt sich der daraufhin gerufenen Polizei als "Kollege" zu erkennen und wird gleich involviert – nicht nur in den Mordfall, sondern auch in die Familie eines griechischen Polizisten, wo sich auch gleich noch eine Geschichte reifer Liebe anbahnt ...
Sehr erbaulich sind Welles putzigen, schwäbelnden Begegnungen mit griechischer Sprache, Mentalität und Eigenart zu lesen. Der Schwabe lässt sich erklären  was es mit Endaxi, Gamo to! und Gamisu! auf sich hat und stört sich auch an Malaka! nicht, das ihm eh' niemand übersetzt. Wie könnte man auch?! Dabei wirkt Welle immer sehr offen und sympathisch, so dass man ihm gern bei seinen gemütlichen Besichtungstouren nach Delphi, zum Golf von Korinth und nach Athen, bei seiner zarten Romanze mit der Mutter eines Polizei-"Kollegen" und bei seinen wilden Abenteuern mit Verbrechern, Mafia und Mördern folgt.

Tod in Alepochori
Taschenbuch, 210 Seiten
Pinguletta Verlag (2017)
ISBN-10: 3981767837
ISBN-13: 978-3981767834

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